Lesehinweise zur Formanalyse Populärer Musik

von Ulrich Kaiser

Hier finden Sie Beiträge zur Erklärung und Verwendung von Formbegriffen sowie zur Formgeschichte der Pop- und Rockmusik. Wenn Sie die Beiträge lesen wollen, klicken Sie auf den Balken mit dem entsprechenden Titel.

Babylonian Confusion. Zur Terminologie der Formanalyse von Pop- und Rockmusik

Der Aufsatz Babylonian Confusion. Zur Terminologie der Formanalyse von Pop- und Rockmusik von Ulrich Kaiser wurde 2011 in der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie veröffentlicht und relativ schnell im Journal of the Society of Music Theorie (MTO) zur Kenntnis genommen. Ganz neu ist bei Kaiser die dezidierte Verwendung der Begriffe Strophe, Refrain und Refrainzeile nur für die Textanalyse, während die Verwendung von Verse, Chorus und Headline der Benennung musikalischer Phänomene vorbehalten bleibt. Damit werden zum einen Konsequenzen gezogen aus der unheitlichen Verwendung des Refrain-Begriffs in Deutschland und den USA sowie aus der Tatsache, dass in nicht wenigen Songs die Wiederholung der Textes (Refrain) mit einem klanglich hervorgehobenen Formteil (Chorus) divergiert. In dem Aufsatz finden sich viele Verweise auf englischsprachige Autoren wie Walter Everett, John Covach, Ken Stephenson, Allen Forte u.a. sowie eine Veranschaulichung der gängigen Formbegriffe Verse, Chorus, Headline, Intro, Outro, Bridge, Instrumental Solo, Interlude, Prechorus, Transitional Bridge, Strophe, Refrain und Refrainzeile sowie Formmodelle AABA-, Verse-, Verse-Bridge-, Verse-Chorus-, Verse-Chorus-Bridge-Form anhand zahlreicher Songs. Eine auf diesem Beitrag basierende Anleitung zur Verwendung der Formbegriffe (mit weiteren Beispielen) findet sich hier.

AABA, Refrain, Chorus, Bridge, Prechorus – Songs Forms and their historical Development

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Dieser umfangreiche Aufsatz von Ralf v. Appen und Markus Frei-Hauenschild basiert auf dem Referat "Take it to the bridge". Populäre Songformen und ihre historische Entwicklung, das auf der Tagung der Gesellschaft für Popularmusikforschung im November 2010 in Mannheim gehalten worden ist. (Die Gesellschaft hieß zum damaligen Zeitpunkt noch Arbeitskreis Studium Populärer Musik e.V., kurz: ASPM). Eine erste Schriftfassung auf Deutsch erschien 2012 in Black Box Pop. Analysen populärer Musik, (Bielefeld: Transkript, S. 57−124), für die ein ursprünglicher Vorschlag, die Bridge als Middle eight zu bezeichnen, wieder fallengelassen worden ist. 2015 wurde dann eine überarbeitete englischensprachige Fassung des Beitrags in der Online-Zeitschrift Samples publiziert. Ralf v. Appen und Markus Frei-Hauenschild geben in ihrem Beitrag einen ausführlichen historischen Abriss zur Entwicklung der Songformen auf breiter empirischer Basis (für diese Untersuchung wurden sehr viele Songs analysiert) und versuchen, Widersprüche zwischen amerikanischen Autoren wie Ken Stephenson, Walter Everett, Allen Forte, Jon Fitzgerald, Philipp Tagg und anderen aufzulösen. Die Verwendung der Formbegriffe unterscheidet sich dabei von der Verwendungsweise Kaisers (s.o.), wobei verwunderlich ist, dass sogar in der 2015 erschienenen englischsprachigen Fassung des Aufsatzes, die »has been extended and revised considerably« ein bibliographischer Hinweis auf den Beitrag Kaisers fehlt. Stattdessen wird ein exklusiver Anspruch formuliert: »We are not aware of studies that examine the historical development and dissemination of various song forms in greater depth, which gives the impression that popular music is limited to a few conventional standard forms. This might lead some to view the analysis of form as banal and irrelevant to interpretations of musical meaning«.

Form in Rock Music. A Primer

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Der Aufsatz von John Covach »Form in Rock Music. A Primer« (erschienen in: Engaging Music. Essays in Music Analysis, New York 2005, S. 65−76) ist ein früher Beitrag, der explizit Formmodelle der Pop- und Rockmusik thematisiert. Ausgehend von der 12-taktigen Bluesform erläutert John Covach die AABA-Form, die Verse-Bridge-Form (verse bridge form), die Verse-Form (simple verse form), die einfache und kontrastierende Verse-Chorus (simple verse-chorus- and contrasting verse-chorus-form) sowie zusammengesetzte Formen (compound forms). Ein guter Aufsatz und Einstieg in die Thematik auf Englisch, bei dem die Formdiagramme sowie die Legenden zu den Formanalysen sehr effizient und übersichtlich gestaltet sind. Dank Herrn Dr. Sebastian Birch der Kent State University zwar online verfügbar, allerdings erfordert dieser individuelle Scan auf S. 66 ein sehr kreatives Lesen...