Filmanalyse (Terminologie)

von Ulrich Kaiser

Das folgende Tutorial bietet kurze Erklärungen zu Begriffen der Film- und Filmmusikanalyse und dient als Nachschlagemöglichkeit für Fachbegriffe, die in dem Openbook Filmmusik erläutert werden. Das OpenBook wird voraussichtlich Ende 2019 auf oer-musik.de veröffentlicht.

Fachbegriffe zur Film- und Fimmusikanalyse

Fachbegriff Erklärung
additive Farbmischung Bei der additiven Farbmischung werden verschiedene Lichtfarben gemischt, der Farbeindruck entsteht durch Addition der Farben. In der additiven Farbmischung einsteht Weiß durch die Mischung der drei Primärfarben Rot, Grün und Blau (= RGB). Durch die Summen aus jeweils zwei Primärfarben entstehen Gelb, Cyan und Magenta bzw. die sogenannten Sekundärfarben. Schwarz ist zu sehen, wenn die Farbsumme Null ist bzw. kein Licht zu sehen ist. Dadurch, dass Lichtfarben addiert werden, wirken mit additiver Farbtechnik hergestellte Filme heller. Erste realitätsnahe Farbfilme wurden ab ca. 1900 mit der additiven Methode hergestellt. Verschiedene additive Verfahren wurde in den USA seit 1915 entwickelt, von denen sich vor dem Zweiten Weltkrieg jedoch nur das Technicolor-Verfahren durchsetzen konnte. Die additive Farbmischung wurde durch die subtrative Farbmischung abgelöst. Weitere Informationen zu einer Vielfalt von Farb-Verfahren finden sich hier.
Amerikanische Als Amerikanische (bzw. amerikanische Einstellung) wird eine Kamera-Einstellung bezeichnet, die in Verbindung mit dem Western-Genre steht, da hier sehr oft Einstellung verwendet wurden, bei der gerade noch die Colts der Revolverhelden zu sehen waren (vom Kopf bis zu den Knien).
Amerikanische Nacht Bei der ›Amerikanische Nacht‹ wird Eindruck einer Nacht erzeugt, obwohl die bei Tageslicht aufgenommen worden ist. Die ›Amerikanische Nacht‹ hat sich in amerikanischen Western durchgesetzt, in denen Nachtszenen unter Tageslicht gedreht wurden. Probleme können durch harte Schatten oder Wolken am Himmel entstehen (weswegen in entsprechenden Nachtszenen im Western nie der Himmel zu sehen ist).
Ausleuchtung Mit dem Begriff Ausleuchtung wird im Film das Ausgleichen ungünstiger Lichtverhältnisse durch künstliche Lichtquellen bezeichnet. Die Ausleuchtung ist ein wichtiges dramaturgisches Stilmittel, dass die Art der Wahrnehmung beeinflusst. Kategorien der Ausleuchtung sind:
  • Auflicht (Licht von vorne)
  • Gegenlicht (Licht von hinten)
  • Aufhellung bei Gegenlicht (Licht von hinten und vorne)
  • Low Key (Seitenlicht)
  • High Key (volle Ausleuchtung)
Creative-Commons-Lizenz Creative-Commons-Lizenzen sind von der 2001 in Amerika gegründeten gemeinnützigen Organisation Creative Commons veröffentlichte Lizenzen. Diese ermöglichen es einer Autorin bzw. einem Autor, bestimmte Nutzungsrechte für urheberrechtlich geschützte Werke einzuräumen (Musik, Text- und Filmwerke). Die Lizenzen sind durch Kürzel gekennzeichnet, die sich auf bestimmte Weise kombinieren lassen. Zu den kulturell freien Creative-Commons-Lizenzen zählen:
  • CC0 (Public Domain)
  • CC BY (Manensnennung)
  • CC BY-SA (Namensnennung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen)
Restriktivere und nicht mehr als kulturell-freie Creative-commons-Lizenzen gelten:
  • CC BY-NC (Namensnennung und nicht-kommerziell)
  • CC BY-NC-SA (Namensnennung, nicht-kommerziell und Weitergabe unter gleichen Bedingungen)
  • CC BY-BD (Namensnennung und keine Veränderungen)
  • CC BY-BC-ND (Namensnennung, nicht-kommerziell und keine Veränderungen)
Celvin Maßeinheit, mit der der Farbtemperatur gemessen wird.
Cutter Cutter (oder auch Schnittmeister) ist die veraltete Bezeichnung für den Filmeditor oder Editor, der das abgedrehte Filmmaterial durch Montage gestaltet (früher durch Schnitt eines Zelluloid-Filmbandes). Der Editor wählt aus und ordnet Einstellungen zu Sequenzen und gibt so dem Film seine endgültige Form. Aufgrund der kreativen Tätigkeit zählen Editoren zu den Mit-Urhebern eines Folmwerks.
Detail (big close up) In dieser Einstellungsgröße wird nur ein kleiner Ausschnitt einer Einstellung gezeigt, zum Beispiel Augen eines Revolverhelden im Western, der Mund eines Menschen, die geschriebene Nachricht auf einem kleinen Zettel oder andere wichtige Details der Szene. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf ein wichtiges Moment gelenkt, dass entweder für den Verlauf der Handlung oder für die Vermittlung einer bestimmten Stimmung bzw. Atmosphäre wichtig ist.
diegetisch Diegetisch, Adjektiv zu Diegese (von griech. διήγησις/diegesis Erzählung, Erörterung, Ausführung), ein Begriff der Erzähltheorie, der einen Sachverhalt bezeichnet, der innerhalb der Erzählwelt liegt. In Bezug auf die Filmanalyse bezeichnet zum Beispiel eine diegetische Musik eine Musik, welche für die Personen im Film zu hören ist. Die Country-Musik aus der Jukebox in der ersten Szene des Films Terminator 2 - Judgments Day beispielsweise ist diegetisch, weil die Personen im Film sie hören können (selbst der T800, der die Musik allerdings etwas verzerrt hört):

Digital Intermediate Ein Digital Intermediate (= DI) ist eine digitale Zwischenstufe (von lat. inter = zwischen) bei der Postproduktion von Filmen. In diesem Statium der Produktion wird entweder das analoge Filmmaterial gescannt bzw. digitalisiert oder digital aufgenommenes Filmmaterial verwendet. Durch Bearbeitung (z.B. Farbkorrektur, visuelle Effekte usw.) entsteht der sogenannte DI-Master bzw. der als Vorlage zur Herstellung von analogen oder auch digitalen Kopien für das Kino sowie für andere Abspielformate dient (z.B. für DVD-Produktionen usw.).
Dolby / Dolby Digital Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Dramaturgie Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Digital Theater Systems (DTS) Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Einstellung Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Einstellungsgröße Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Episode Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Farbkonstanz Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Farbtemperatur Gegenstände bei Tageslicht wirken bläulicher und kälter, im Kunstlicht rötlicher und wärmer. Der menschliche Farbeindruck wird als Farbtemperatur bezeichnet und in Celvin gemessen. Ungefähr 1500 Celvin ( Celvin = C) beträgt der Schein einer Kerze, bis zu 27000 C können es an einem strahlend hellen Tag und klarem Himmel sein. Für Filmaufnahmen beträgt der Richtwert für Kunstlicht 3200 C, und für Tageslicht 5600 C. Eine unnatürliche Farbtemperatur kann als künstlerisches Ausdrucksmittel eingesetzt werden, zum Beispiel
1.) werden im Antikriegsfilm Apocalypse Now (1979) die Amerikaner in gelb- und blaustichigen Bildern gezeigt...


...während die Vietnamesen in natürlichen bzw. »richtigen« Farben zu sehen sind:


2.) Im Zauberer von Oz (1939) ist die reale Welt in eine Sepiatönung getaucht...


...wohingegen die Zauberwelt in Farbe gezeigt wird:

Filmfabrik Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
funktionale Äquivalenz Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Funktionen im Film Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Groß (close up) Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Halbtotale (medium shot) Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Kamerabewegung Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Kamerafahrt Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Kameraschwenk Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Kamerawagen Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Leitmotiv-Technik Der musikanalytische Begriff Leitmotiv ist in Bezug auf die Musik von Richard Wagner geprägt worden. Die Leitmotiv-Technik bezeichnet neben der Mood-Technik und dem Underscoring, wenn einer Person ein musikalisches Motiv zugeordnet wird, das im Verlauf des Films wiederholt zu hören ist. Durch die eingeführte Koppelung von Person und Musik kann in der Folge beim Publikum die Erinnerung an die Person hervorgerufen werden, obgleich diese im Film nicht zu sehen ist (z.B. assoziiert man die berühmte Mundharmonika-Melodie im Film Spiel mir das Lied vom Tod mit dem von Charles Bronson gespielten Rächer, auch wenn dieser noch nicht im Bild erscheint).

Lichttonspur Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Mood-Technik Die Mood-Technik bezeichnet neben der Leitmotiv-Technik und dem Underscoring ein Art von Filmmusik, die unabhängig von den konkreten Ereignissen (asynchron) im Film eine Stimmung (engl. Mood) wiedergibt, um das Filmgeschehen zu interpretieren. Als Mood-Technik im weiteren Sinn wir auch bezeichnet, wenn einem Film eine passende, bereits existierende Musik unterlegt wird. Die Mood-Technik ist im Gegensatz zum Underscoring und zur Leitmotiv-Technik eine sehr häufig verwendete Art der Filmkomposition.
Montage Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Nah (medium close up) Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
non-diegetisch In Bezug auf die Filmanalyse bezeichnet eine non-diegetische Musik eine Musik, welche für die Personen im Film nicht zu hören ist (vgl. diegetisch). Wenn im Film der T800 das Lokal verlässt, erklingt eine Rockmusik, die für die Figuren im Film nicht zu hören ist:

Open Source Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Plansequenz Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Produzent Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Regisseur Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Schnitt Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Schnittmeister Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Sequenz Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Sequenzprotokoll Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Sony Dynamic Digital Sound (SDDS) Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Soundlibrary Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Staedycam Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Staffel Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Storyboard Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Stummfilm Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
subtraktive Farbmischung Bei der subtraktiven Farbmischung werden chemische Stoffe gemischt, der Farbeindruck entsteht durch Mischung der drei Farben Cyan, Magenta und Gelb. Die Primärfarben Rot, Grün und Blau (= RGB) entstehen durch Mischung von Gelb und Magenta, Magenta und Cayn sowie Cyan und Gelb, Swarz ist das Ergebnis der Mischung aller drei Farben. Filme, die mit dem subtraktiven Verfahren hergestellt wurden, wirken gegenüber Filmen, die mit additiver Farbmischung hergestellt wurden, etwas dunkler. Der Film The Black Pirate (USA 1926) ist eine farblich interessanter Film, der mit einem subtraktiven Zweifarbverfahren hergestellt worden ist. Weitere Informationen zu einer Vielfalt von Farb-Verfahren finden sich hier.
Szene Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Take Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Tonfilm Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Totale (long shot) Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Underscoring Das Underscoring (auch deskriptive Filmmusik) bezeichnet neben der Leitmotiv-Technik und Mood-Technik ein Art von Filmmusik, die konkreten Ereignissen im Film nachzeichnet (synchron), um das Filmgeschehen zu interpretieren. Das Underscoring gilt als Verfahren des klassischen Hollywood-Films, findet sich dagegen in aktuellen Filmen seltener, weil es leicht eine komische Note bekommt. Dementsprechend findet es sich häufiger in Zeichentrickfilmen oder Filmkomödien. Die extreme Form des Underscoring wird als Mickey-Mousing bezeichnet, wobei die Musik hier rhythmisch und ggf. auch melodisch die Vorgänge im Film symbolisiert. Beispiel: wenn z.B. Tobey Maguire alias Spider-Man das erste Mal eine Wand hochklettert).

Ursache <-> Wirkung Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Weit (very long shot Hier erscheint demnächst eine Erklärung...
Zoom Hier erscheint demnächst eine Erklärung...


Literatur & Links